- Migräne (mit Aura / ohne Aura)
- Spannungskopfschmerzen
- Clusterkopfschmerzen
- andere Trigemino-Autonome Kopfschmerzen
Treten die Kopfschmerzen als Folge einer anderen Erkrankung oder als Folge eines Traumas auf (z.B. nach einem Auffahrunfall), spricht man von sekundären Kopfschmerzen, die Ursache ist also bekannt. Dazu zählen auch die cervikogenen Kopfschmerzen, die zu den häufigsten chronischen und wiederkehrenden Kopfschmerzen gehören (Merskey & Bogduk, 1994).
Die cervikogenen Kopfschmerzen beginnen meistens am Nacken, der sich auch steif anfühlen kann, und ziehen dann einseitig hoch zum Kopf. Die neuroanatomische Grundlage dieser Kopfschmerzen beruht auf dem Zusammenlaufen der Informationen aus dem Innervationsbereich der ersten drei Halswirbeln mit dem Gebiet des Trigeminus Nerves. Zu den innervierten Strukturen der obersten drei Halswirbel, die in der Lage sind Kopfschmerzen hervorzurufen, zählen: Muskeln, Bänder und Gelenke (Bogduk 1992).
Was kann Physiotherapie bewirken?
Um cervikogene Kopfschmerzen zu erkennen, muss man zunächst in Betracht ziehen, dass es eine starke Überlappung der Symptome gibt (Sjaastad & Bovim 1991), und eine eindeutige Einteilung nicht immer möglich ist. Andererseits konnte gezeigt werden, dass die Halswirbelsäule (HWS) eine wichtige Rolle bei gutartigen Kopfschmerzen spielt (Vernon et al. 1992). Es wäre demnach wichtig zu beweisen, ob der Kopfschmerz auf eine Dysfunktion oder Läsion der HWS zurückzuführen ist. Der Ausschluss der HWS nur über ein Röntgenbild ist hierbei unzureichend, da sich funktionelle Störungen auf einem Röntgenbild nicht darstellen lassen. Die Manuelle Therapie ermöglicht eine differenzierte klinische Untersuchung und Behandlung der HWS unter Einbeziehung der neurodynamischen Techniken und der Analyse von muskulären Dysbalancen. Die Effektivität von Manueller Therapie und spezifischen Übungen bei Patienten mit cervikogenen Kopfschmerzen konnte gezeigt werden (Jull et al. 2002).
Weitere Informationen finden Sie hier:
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft http://www.dmkg.de
Bogduk N (1992). The anatomical basis for cervicogenic headache. Journal of Manipulative Physiological Therapy. 15(1): 67-70.
Vernon H, Steiman I, Hagino C (1992). Cervicogenic dysfunction in muscle contraction headache and migraine: a descriptive study. Journal of Manipulative Physiological Therapy. 15:418-429.
Sjaastad O, Bovim G (1991). Cervicogenic headache. The differentiation from common migraine. An overview. Functional Neurology 6(2):93-100.
Jull G, Trott P, Potter H, et al. (2002). Randomized controlled trial of exercise and manipulative therapy for cervicogenic headache. Spine 17:1835-1843.