Ursachen und Symptome
Eine der häufigsten Fehlstellungen ist der sogenannte Hallux valgus oder Großzehenballen, der aber nicht bei jedem Menschen zu Beschwerden führen muss. Hierbei handelt es sich um eine Abweichung des ersten Mittelfußknochens zum Fußinnenrand, wobei die Großzehe in Richtung des Fußaußenrandes abweicht und eine “valgus” Stellung einnimmt. Der scheinbare Ballen entsteht durch das seitliche Hervortreten des Mitellfußköpfchens, an dem es meistens zu schmerzhaften Druckstellen kommt. Durch die Abweichung der Großzehe können auch benachbarte Zehen verdrängt werden und ihrerseits eine Fehlstellung entwickeln (z.B. Hammerzeh oder Krallenzeh). Als häufigste Ursache liegt dem Großzehballen eine Bindegewebsschwäche zugrunde, die zu einer Abweichung der anatomisch korrekten Fußstellung führen kann. Die bekanntesten Fehlstellungen sind der Knickfuß (Valgusstellung des Rückfußes), der Spreizfuß (abgesunkenes Quergewölbe) und der Senk- bzw. Plattfuß (abgeflachtes Längsgewölbe). Wird dies frühzeitig erkannt, kann über gezielte Fußgymnastik und evtl. mit Hilfe von Einlagen dem Abflachen des Quer- und Längsgewölbes entgegengewirkt werden. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass bei zunehmenden Schmerzen eine Operation unausweichlich wird. Hierbei sollte bedacht werden, dass ein zu langes Hinauszögern zu einem frühzeitigen Verschleiß des Knorpels im Grundgelenk führen kann, und damit zur Arthrose und Versteifung des Gelenkes (Hallux rigidus). Da die Schmerzen beim Hallux valgus nicht unbedingt vom Grad der Fehlstellung abhängig sind, können auch geringfügige Abweichung bereits zu starken Schmerzen führen. Deshalb sollten Sie bei Zunahme der Beschwerden auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Wie wichtig ist die richtige Physiotherapie?
Gerade nach einer korrigierenden Fußoperation ist eine fachlich gute Nachbehandlung entscheidend. Durch eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Fußchirurgen Dr. von Rüdiger konnte ich mich auf diesem Gebiet besonders spezialisieren. Zu Beginn sollte die Lymphdrainage im Vordergrund stehen, um die postoperative Schwellung im Fuß zu vermindern. Nach dem Entfernen der Fäden sollte mit der Mobilisation des Großzehen-Grundgelenkes begonnen werden. Die Manuelle Therapie wird hierbei eingesetzt, um die Verklebung der Gelenkkapsel zu verhindern.
Mehr Informationen:
Gesellschaft für Fußchirurgie & Spezialpraxis für Fußchirurgie in Berlin
Weitere Krankheitsbilder:
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