Schmerz ist eine Sinneswahrnehmung. So wie wir zum Sehen, Riechen oder Hören eine eigene Sensorik haben, gibt es ein spezifisches sensorisches System für Schmerzen mit seinen eigenen Rezeptoren (Nozizeptoren), Bahnen und Hirnarealen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Schmerz ein Ereignis ist was erst durch die Verarbeitung im Zentralnervensystem zu einem bewussten Schmerzerlebnis wird. Nozizeptoren sind freie Nervenendigungen im Gewebe (u.a. Haut, Muskel, Gelenkkapsel, Nerv), die durch thermische (Hitze, Kälte), mechanische (Kompression, Dehnung) oder chemische Reize aktiviert werden.
Der Schmerz kann jedoch nicht mit der Intensität des auslösenden Reizes gleichgesetzt werden (eine schwere Verletzung kann unter bestimmten Bedingungen, z.B. Schock, zunächst kaum wehtun). Das heißt, die eigentliche Schmerz-wahrnehmung (wo und wie stark es weh tut) findet erst durch die Verarbeitung im Gehirn statt, und führt zu einem individuellen Schmerzverhalten (Schonhaltung, Besorgnis). Diese Schmerzverarbeitung wird wiederum von biologischen, psychologischen, sozialen und kulturellen Faktoren beeinflusst. Schmerz ist folglich immer subjektiv und variiert nicht nur von Person zu Person, sondern auch innerhalb einer Person zu verschiedenen Zeiten.
Häufig gestellte Fragen:
- Wann spricht man von akuten oder chronischen Schmerzen?
- Was ist ein nozizeptiver Schmerz?
- Was sind neuropathische Schmerzen?